Berichte von 04/2017

01April
2017

Rechts stehen, links gehen - ein Tag in Osaka

Gerade haben wir uns daran gewöhnt, dass in Japan die Überholspur für Fußgänger auf Rolltreppen auf der rechten Seite ist, da gibt es in Osaka eine Ausnahme. Nur hier und in Kyoto (also in der Region Kansai) heißt es nun rechts stehen, links gehen. Aber das wird uns sicherlich schnell wieder in Fleisch und Blut übergehen.

Unsere heutige Entdeckungstour in Osaka begannen wir auf dem Kuromon Ichiba Markt. Es war einfach großartig, durch die Gänge zu schlendern, das bunte Treiben zu beobachten und die vielen Stände mit den unterschiedlichsten Angeboten zu bestaunen.   

Anschließend fuhren wir mit einer Straßenbahn - ja, liebe Hamburger, hier in unserer Partnerstadt fährt sie noch - in den Süden von Osaka zum Sumiyoshi-Taisha Schrein. Auf einem Hektar Fläche erstreckt sich die wunderschöne Anlage aus dem dritten Jahrhundert, die als Hauptschrein von über 2.000 Sumiyoshi-Schreinen in ganz Japan gilt. Auf dem gesamten Gelände herrschte eine friedvolle Atmosphäre und wieder einmal durften wir einer Hochzeit beiwohnen.

Der Kuromon Ichiba Markt Maritime Snacks Zubereitung von frischen Austern Tintenfische ... ganz nach Martins Geschmack Kulturcenter und Konzerthalle Minatomachi im Stadtteil Dotonbori Alte Straßenbahn der Hanka-Uemachi-Line Die berühmte Soribashi-Brücke des Sumiyoshi-Taisha Schreins Die Soribashi-Brücke Das Sumiyoshi-Torii Äußere Schreingebäude Der 1. Hauptschrein Sokotsutsu Mehrere Massha (Nebenschreine)Schreinbesucher graben nach beschrifteten Steinen, die Kraft und Glück verleihen sollen Eine Hochzeit im Sumiyoshi-Taisha Shinto-Priester, die die Hochzeit vollziehen sollen Osaka-Blick aus dem Restaurant beim abendlichen Bier

02April
2017

Strahlender Sonnenschein und der Himmel zum Greifen nah

Bei strahlend blauem Himmel machten wir uns heute auf den Weg zum Osaka Castle, einer der berühmtesten und ältesten Burgen Japans aus dem Jahre 1583. Natürlich waren wir an einem Sonntag nicht die einzigen Besucher und so konnten wir nicht nur das schöne Gelände erkunden, sonder auch einige interessante Beobachtungen machen. Dazu gehörte das Verhalten vieler Japaner beim Erspähen eines blühenden Kirschbaumes oder auch nur einiger Blüten an einem Zweig. Sofort drängen sich unter dem Baum oder Zweig Massen an Menschen und machen Fotos oder Selfies verschiedenster Varianten. Alleine, zu zweit, in hippen Posen, mit Kind und Kegel oder auch mit Hund. Apropos Hund: Auch heute konnten wir wieder viele Hunde in "chicker Bekleidung" oder auch mit Hütchen sehen. Nicht selten hatten die Halter eine Art Hundekinderwagen dabei, um ihre Vierbeiner durch die Gegend zu fahren. Immer wieder verwunderlich...

Ein unerwartetes Highlight des Tages war der Besuch des 173 Meter hohen Umeda Sky Buildungs des japanischen Architekten Hiroshi Hara. Nun sind wir eh große Fans von Fernblicken, aber alleine der Zugang über Rolltreppen, die quer unter dem Dach hängend von einem Turm in den anderen führen, war spektakulär. Und von den großartigen Ausblicken, die sich uns oben von dem Rundweg unter freiem Himmel boten, konnten wir uns kaum lösen. So drehten wir Runde um Runde.

Am Abend machten wir noch einmal einen Spaziergang zur Burg, die anlässlich der Aktion LIGHT IT UP BLUE JAPAN zum World Autism Awareness Day in blauem Licht erstrahlte. Im Gegensatz zum Morgen war es auf dem Gelände gespenstisch leer.

Der äußere Burggraben des Osaka Castle Burgtor zum oberen Innenhof Osaka Castle Die ersten Kirschen - die Japaner spielen verrückt Wieder einmal ohne Worte Innerer Burggraben und Picknick-Gäste im Park Osaka Castle und moderne City Osaka Station - der Hauptbahnhof der Stadt  Die Band Kokoro live vor dem Bahnhof Das phänomenale Umeda Sky Building Schwebende Rolltreppen zur Aussichtsplattform In der Rolltreppenröhre Toller Blick aus der Röhre Die rundumlaufende Aussichtsplattform in 173 Metern Höhe Blick nach Nordosten über den Yodo River hinweg Downtown Osaka Blick zur Mündung des Yodo River 'Wall of Hope' - grüne Mauer von Tadao Ando (78 Meter lang, 8 Meter hoch) Beim abendlichen Spaziergang zum Osaka CastleOsaka Castle in Blau - Aktion 'Light it up blue' (World Autism Awareness Day)

03April
2017

Kyoto - vom Kimono-Verleih zum Blue Dragon Festival

Nachdem wir schon vor Monaten in Kyoto kein bezahlbares Zimmer mehr bekommen hatten, machten wir uns heute von Osaka aus auf, um eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans zu besuchen. Da die historischen Viertel eher am östlichen Rand der Stadt liegen, mussten wir vom Bahnhof aus mit dem Bus weiterfahren. Schon hier machten wir die Erfahrung, dass die Stadt vor Menschen überquillt. Rund 200 überwiegend Touristen warteten - natürlich halbwegs geordnet in einer Schlange - auf den gleichen Bus wie wir. Das Warten war aber sehr kurzweilig, weil man schnell mit anderen Menschen ins Gespräch kam. 

Im historischen Viertel Gion fielen uns die vielen Frauen in Kimonos auf ebenso wie Männer in dieser Tracht. Es dauerte nicht lange, da sahen wir die ersten Läden, in denen man sich Kimonos ausleihen kann. Von der Kleidung bis zur Frisur und der richtigen Handtasche werden Interessierte komplett gestylt, um die geschichtsträchtige Stadt in nostalgischer Stimmung zu erkunden. Für uns war das keine Option, aber es scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen, und das sowohl bei Japanern, als auch bei westlichen Besuchern.

In den alten Vierteln Gion und Higashiyama drängten sich so viele Menschen, dass es uns fast den Atem raubte und wir leider nichts von der Atmosphäre der alterwürdigen Straßen und Häuser spürten. Für Besucher mit Angst vor Menschenmassen ist das gar nichts. Beim Kiyomizodera-Tempel (1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt) wurden wir dann jedoch vollends entschädigt. Auf dem Tempelgelände fand das Seiryū-e statt, das Blue Dragon Festival. Hierbei wird feierlich eine Drachen-Gottheit (Seiryu) geehrt, die die Stadt Kyoto vor Unheil und Schaden bewahren soll.

Erster Eindruck von Kyoto: Mega-Schlange am Busbahnhof Kimono-Verleih für Besucher der Stadt Gäste in Kimonos bei der Besichtigung des alten Viertels Gion Weit verbreitete japanische Strommasten Gion zieht Besuchermassen an Yasaka Pagode mit Kirschblüte Das Pagodendach mit Orangenbaum Auf dem Weg zum Kiyomizudera-Tempel: nichts geht mehr ... Nio-Mon - das Tor des Haupteingangs zum Kiyomizudera Tempel Seiryu-e, das Blue Dragon Festival zu Ehren der Ungeheuer-Gottheit des Tempels Der Blue Dragon ist eher grün-golden Ein Priester des Kannon-Tempels zelebriert das Seiryu-e Die Drachen-Gottheit Seiryu soll Unheil von Kyoto abhalten Pagode des Kiyomizudera-Tempels

04April
2017

Todaiji Tempel in Nara - ein magischer Ort

Bei schönstem Frühlingswetter machten wir uns heute auf in die Stadt Nara, die im 8. Jahrhundert Hauptstadt Japans war. Schon auf dem Weg vom Bahnhof zum Nara Park sieht man an den Straßen Verkehrsschilder, auf denen ein springender Hirsch abgebildet ist. Nähert man sich dem Park, weiß man auch warum. Im Park leben über 1.200 Sikahirsche. Sie werden von den Einheimischen als heilig verehrt und haben jede Scheu vor den Menschen verloren. So laufen sie munter zwischen allen Parkbesuchern umher und man ist gut beraten, sein Picknick an einem "hirschfreien" Ort zu sich zu nehmen.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch das Parkgelände besichtigten wir den buddhistischen Tempel Tōdaiji. Die Hauphalle ist das größte, rein aus Holz gebaute Gebäude der Welt und beherbergt die Statue des Großen Buddha, die den Buddha Vairocana (kosmischer Buddha) darstellt. Diese weltweit größte buddhistische Bronzestatue wurde im 8. Jahrhundert hergestellt und ist etwa 15 Meter hoch. Außer ihr sind noch weitere riesige Statuen von Buddhas und Gottheiten zu bewundern.

Vor der Haupthalle steht eine verwitterte Holzstatue des Arhat Pindola-Bhāradvāja; ein Arhat ist ein Praktizierender auf der letzten Stufe vor dem Nirwana. Pindola soll sich mit Zauberei befasst haben und muss daher außen vor dem Tempel bleiben. Wenn man einen Körperteil der Statue berührt und danach den entsprechenden eigenen Körperteil reibt, sollen Krankheiten in diesem Körperteil geheilt werden. 

Die gesamte Anlage ist sehr beeindruckend und hat eine unbeschreibliche Atmosphäre und so machten wir uns beseelt auf den Rückweg nach Osaka.

.Der Japan Rail Bahnhof in Nara Ein wichtiges Verkehrsschild in Nara Begrüßung im Nara Park durch einen Sikahirsch Wenn's ums Essen geht, ist der Spaß vorbei Die Besucher sind zum Gähnen langweilig Hirsche als Falschparker Nandaimon, das Haupttor des Todaiji Tempels Sakura in Nara ... Eine fette Kröte Die Haupthalle des Todaiji Tempels, das größte Holzgebäude der Welt Die Statue des Großen Buddha Daibutsu stellt Buddha Vairocana dar Großer Buddha Daibutsu und Kannon Bosatsu, der Bodhisattva des Mitgefühls Eine Säule mit Loch: Wer durchkriecht wie Ina, gelangt im nächsten Leben zur Erleuchtung Besucher berühren die Statue des Arhat Pindola vor der HaupthalleJapanische Kohlmeise (Parus Minor)Kohfukuji-Tempel mit Pagode

05April
2017

Es grünt so grün ... Parks in Osaka

Bisher haben wir Japans Städte eher als dicht bebaute Flächen wahrgenommen, bei denen Straßenbäume, Blumenbeete und Grünanlagen eher Mangelware sind. Also hatten wir uns heute das Ziel gesetzt, in Osaka die grüne Seite zu entdecken. Und so machten wir uns auf und schlenderten entlang des Okawa River durch den Minami-Temma Park. Parallel zum Fluss gibt es eine Allee von Kirschbäumen und neben einem Weg für Fußgänger und Fahrradfahrer gibt es noch einen grünen Streifen, auf dem blaue Plastikplanen auf Picknickgäste warten. Nach Hamburger Maßstäben wäre der Park wahrscheinlich eher als grüne Wegeverbindung einzustufen, die aber wirklich schön ist.

Nur einige Bahnstationen entfernt liegen die Namba Parks. Also setzten wir uns in die Metro und stellten erneut fest, dass die Bahnfahrt meistens kürzer ist als der Weg von der Station unter der Erde an die Oberfläche. Die Station Namba hatte 32(!) Ausgänge und wir waren bestimmt zehn Minuten unterirdisch unterwegs, bis wir unseren Ausgang erreicht hatten. Man kann auf dem Weg zu seinem Ziel aber weder verhungern noch verdursten, denn es gibt zahlreiche Essensstände und Einkaufsmöglichkeiten.

Die 2003 eröffneten Namba Parks waren dann wirklich beeindruckend. Die Parkbereiche überspannen 8 Ebenen auf einem imposanten Einkaufszentrum. Es ist eine städtische Oase mit Terrassen, wunderschönen Blumenbeeten, Bächlein und vielen schönen Plätzen zum Sitzen. Eigentlich sind die Parkbereiche begrünte Dächer und von überall eröffnen sich ungewöhnliche Blicke auf die Stadt. 

Kirschblüten im Minami-Temma Park in Osaka Picknickplatz-Reservierung mit den üblichen Plastikplanen Fontäne im Okawa River Japanische Piraten auf dem Okawa River Eine endlose Rentnerschar wandert durch den Nakanoshima Park Namba Parks - eine grüne Oase in Osaka Eine grüne Zone im Hochhaus-Meer Grünanlagen auf 9 Ebenen Tief unten die Straßen rund um die Namba Station Eine der vielen Gärtnerinnen der Namba Parks Ein Spielplatz auf der 9. Ebene (allerdings nur mit Kunstrasen) Eine grüne Oase der Entspannung

06April
2017

Zwischen Meer und Bergen - ein Besuch in Kobe

Heute verabschiedeten wir uns von Osaka und fuhren mit der Bahn nach Kobe, einer langgestreckten Großstadt mit einem der größten Seehäfen Japans. Vom Fuße der Berge bis zum Meer sind es an einigen Stellen nur rund 1,5 Kilometer.  

Zunächst zog es uns als Hamburger an den Hafen. Und so machten wir unsere allererste Fahrt mit einer automatisierten fahrerlosen Bahn. Als der "Portliner" in den Bahnhof einfuhr, waren wir leicht irritiert, weil dort, wo eigentlich hätte der Fahrer sitzen sollen, ein Kind saß. Als wir dann in der Bahn saßen, sahen wir, dass die Bahn automatisch fuhr. Ein wenig mulmig war uns anfänglich schon. 

Die Bahn brachte uns direkt in den Hafen. Und zwar nicht in den touristischen Teil, sondern in die Tiefen des Hafens mit unglaublichem LKW-Aufkommen und Warenaustausch. Auch Sachsenmilch-Produkte wurde dort verladen! Wir machten uns zu Fuß auf den Weg zum Meriken Park, der bei leichtem Nieselregen verlassen war und wo wir so die Skulpturen und Wasserspiele namhafter Künstler in Ruhe bestaunen konnten. Von allen Punkten im Hafen zu sehen war der rote Kobe Port Tower, ein Wahrzeichen der Stadt. Übrigens feiert der hiesige Hafen in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag.

Ankunft in Kobe - Verkehrstrassen-Wirrwarr Wo ist der Fahrer???Weiteres Trassenchaos am Port Terminal Blick auf den Kobe Port Tower Milch/Molke-Produkte der Sachsenmilch GmbH Riesige Fisch-Skulptur von Frank Gehry Meriken Park Kobe Port Tower Öffne nie Kekse in Gegenwart japanischer Tauben! Und noch einmal der Port Tower ... Es gibt sie wirklich: Fashion Shops für Hunde Abendlicher Blick aus dem Hotelfenster (Kobe feiert 150 Jahre Hafen)

07April
2017

Currywurst statt Kobe-Rind

Eigentlich stand heute mal wieder ein Ausflug in die Natur auf dem Programm - wir wollten eine kleine Wanderung zu den Nunobiki Wasserfällen machen. Aber der Regen und die tief hängenden Wolken machten uns einen Strich durch die Rechnung. Also machten wir uns auf, nach Kitano Ijinkan, wo sich zahlreiche westliche Häuser befinden, die Ende der Edo-Zeit gebaut wurden. Für uns vielleicht nicht so spannend, aber Japaner, die häufig  in sehr engen Verhältnissen wohnen, schauen sich die Häuser, von denen viele besichtigt werden können, wohl gerne von innen an. Dort steht auch das „Wetterhahn-Haus“ von 1909 des deutschen Händlers Gottfried Thomas. 

Anschließend schlenderten wir etwas ziellos durch die Straßen und bestaunten erneut die Fußgängerüberwege großer Kreuzungen. In Japan haben wir es nämlich schon häufig erlebt, dass alle Autos aus allen Richtungen zeitgleich halten müssen und die Fußgänger und Fahrradfahrer nicht nur gerade, sondern auch diagonal die Straße queren können. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die Menschenmassen sicher über die Straßen zu bekommen. 

Als sich ein leichtes Hungergefühl breit machte, gab es für Martin die Alternativen, ein berümt-berüchtigtes, aber unfassbar teures Steak vom Kobe-Rind zu essen oder in Chinatown etwas Essbares zu finden. Und mit einem Mal standen wir unerwartet vor Japans einzigem CURRYWURST-LADEN! Ein Traum ging für Martin in Erfüllung ;-). Der Besitzer war sehr lustig und sprach einige Brocken Deutsch. Er schenkte uns einen Anstecker mit japanischer und deutscher Fahne und wir ihm zwei Luftballons mit Hamburger Aufschrift, die ich immer für kleine Kinder bei mir trage. Es war das Einzige, was wir aus der Heimat dabei hatten. Er pustete einen Ballon sofort auf und hängte ihn an einem Band in seinen Laden. Zum Abschluss sei erwähnt, dass Martin die Currywurst hervorragend geschmeckt hat. Und im Hintergrund lief "Applaus Applaus" von den Sportfreunden Stiller! Siehe auch www.currywurst.jp

Morgendlicher Blick aus dem Fenster: der Bergausflug fällt aus ... Kitano-Viertel in Kobe: alte europäische Häuser, hier das eines deutschen Händlers von 1909 Sakura in einem Shinto-Schrein in Kitano Blick auf Kobe Kreuzung mit Diagonal-Zebrastreifen Currywurst-Laden in Kobe-Motomachi, der einzige in Japan Geschenke-Austausch mit dem Besitzer des Ladens; links im Bild eine Currywurst mit Pommes Nankinmachi - das Chinatown von Kobe Die üblichen Produkte eines Shops in Chinatown

08April
2017

Tokyo im Hanami-Rausch

Wäre "Blüten betrachten", also Hanami, als olymische Disziplin zugelassen, wäre die Goldmedaille den Japanern sicher! Wir hatten schon mal über die Begeisterungsfähigkeit der Menschen in Japan für die Kirschblüte geschrieben. Damals wussten wir aber noch nicht, dass wir das volle Ausmaß noch gar nicht erlebt hatten. 

Nachdem wir heute von Kobe mit dem Shinkansen nach Tokyo geschwebt waren, hatten wir uns ganz arglos auf den Weg zu einem Restaurant gemacht. Den Weg kannten wir schon von unserem letzten Tokyo-Besuch. Nur dieses Mal war der Weg Teil der sogenannten "New Flower Route". Das heißt, auf dieser Strecke gibt es viele blühende Kirschbäume zu betrachten! Im Gegensatz zum letzten Mal gab es jetzt Aufsichtspersonal, das den Besucherstrom lenkte und es waren "Einbahnwege" für Fußgänger eingerichtet worden, damit es im Gedränge nicht zu Unfällen kommt. Über Lautsprecher wurden die Blütenbetrachter aufgefordert, nicht zu lange stehen zu bleiben, und Hinweisschilder warben für ein friedliches Hanami. Für die Japaner ist die Kirschblüte ein Spektakel, für uns war es heute ein Spektakel, dem pinkfarbenen Ereignis beizuwohnen. 

Shinkansen Hikari nach Tokyo Kirschblüten im Kitanomaru Park in Chiyoda Menschenmassen auf der New Flower Route Aufsichtspersonen regeln den Strom der Schaulustigen Schilder rufen zum friedlichen Hanami ('Betrachten der Blüten') auf Sakura Souvenir Shops Beim Yasukuni Schrein

09April
2017

Ein Museumsbesuch im Dauerregen

Der morgendliche Dauerregen führte uns heute in den Yokoamicho Park im Osten Tokyos. Die gesamte Anlage mit Memorial Temple und Memorial Museum ist der Erinnerung an das Kanto-Erdbeben von 1923 und die Bombardierung Tokyos 1945 gewidmet. Die Fotos und originalen Exponate im Museum aus der Zeit des Erdbebens und des Wiederaufbaus haben uns sehr berührt und beeindruckt.

Auf dem Rückweg entdeckten wir noch das Ichigaya Fishing Center, direkt an den Bahngleisen einer Metrostation gelegen. Was für uns etwas trist daher kam, ist unter Anglerfreunden wohl ein beliebter Treffpunkt. Außerdem scheint heftiger Regen in Japan kein Hinderungsgrund für ein ausgiebieges Picknick oder auch Barbecue zu sein. In diesem Fall sitzt man halt nicht auf der Plastikplane, wie sonst üblich, sondern hat sie über sich als Regenschutz.

Yokoamicho Park, Gedächtnis-Schrein für das Kanto-Erdbeben von 1923 Denkmal zum Kanto-Erdbeben Museum des Yokoamicho Parks Historische Aufnahme von 1923: Folgen des Kanto-Erdbebens Evakuierte Tokyoter 1923 im Yokoamicho Park Im Museum der Gedenkstätte Ichigaya Fishing CenterAngeln im Zentrum von TokyoRegen hin, Regen her - sonntags wird gepicknickt

10April
2017

Der geschenkte Tag ...

Datumsgrenze hin, Datumsgrenze her, es bleibt für uns ein Mysterium. Wir sind am heutigen Montag um 17 Uhr in Tokyo mit dem Flugzeug gestartet und dann ebenfalls am Montag um 9.30 Uhr morgens, also bevor wir losgeflogen sind, in Vancouver gelandet. Ist doch verrückt, oder? Uns kam die "geschenkte" Zeit aber entgegen, da wir die Entfernung vom Flughafen zu unserer Unterkunft nach Vancouver Island völlig unterschätzt hatten. Es dauerte noch einmal über fünf Stunden, bis wir mit Bahn, Bussen und Fähre angekommen waren. Die anderthalbstündige Fahrt mit der Fähre hat uns schon auf die schöne Natur mit Wäldern, Hügeln und Inseln eingestimmt. 

Auf dem ersten kleinen Spaziergang durch Victoria sind uns die schöne Architektur und die Lage am Wasser positiv ins Auge gefallen. In die Nase hingegen zog uns an jeder Ecke der Duft nach Marihuana. Ein junger Mitreisender hatte von dem Phänomen bereits aus Vancouver berichtet. 

Zum Abschied in japanischer 'Tracht' (danke, Eva und Ingo) Unsere Fähre: The Spirit of Vancouver Island Auf dem Weg von Tsawassen/Vancouver nach Swartz Bay auf Vancouver Island Flugformationen junger Möwen (?) Durch die Inselwelt kurz vor Vancouver Island Victoria - Upper Harbour

11April
2017

Von Downtown Victoria zum Gonzales Hill

Den heutigen regenfreien Tag nutzten wir ausgiebig, um die Stadt Victoria zu erkunden. Von unserer Unterkunft in Downtown machten wir uns über den Hafen auf zum David Foster Way, der immer am Meer entlang führt. In den kleinen Buchten von Fisherman`s Wharf mit seinen bunten Häuschen auf dem Wasser machten wir unsere ersten tierischen Entdeckungen. Neugierige Otter und Seehunde ließen sich zu unserer Freude immer wieder an der Wasseroberfläche sehen. Auch auf dem weiteren Weg am Meer entlang sahen wir die Tiere immer wieder auftauchen. 

Vom David Foster Way hat man einen Blick auf die 40 Kilometer entfernte amerikanische Küste mit dem 2.400 Meter hohen Mount Olympus. Und selbst den majestätischen Mount Baker, einen schneebedeckten Vulkankegel von 3.300 Metern Höhe im Nordwesten der USA, konnte man in ca. 110 Kilometern Entfernung sehen. Immer wieder konnten wir vom Weg aus direkt an kleine Strandabschnitte mit viel Strandgut gehen und die schönen Ausblicke genießen. Unsere Tour endete auf dem Gonzales Hill, von wo aus wir noch einen herrlichen Rundumblick über die Buchten und Küstenstreifen hatten.

Wir entschossen uns, für den Rückweg den Bus zu nehmen, da es mittlerweile spät geworden war. Das stellte sich als interessantes Unterfangen heraus. Es fing damit an, dass die Bushaltestellen nur aus einem unscheinbaren Pfeiler mit einem Haltestellenhinweis bestehen. Welche Linie dort fährt, geschweige denn zu welchen Zeiten, ist nicht zu finden. Fragt man die Einheimischen, bekommt man aber schnell die gewünschten Auskünfte. Als wir dann im Bus die ensprechenden Tickets kaufen wollten und dem Busfahrer eine 20 Dollar-Note hinlegten, bekamen wir zur Antwort, dass grundsätzlich kein Wechselgeld herausgegeben wird. Wir kratzten alles Kleingeld zusammen und am Ende fehlten uns 50 Cent. Der Busfahrer hatte mit uns Erbarmen und ließ uns dennoch mitfahren. Danke dafür!

Das Parlamentsgebäude in Victoria Der innere Hafen Im Laurel Point Park Waterfront in Downtown Victoria Fisherman's Wharf Neugieriger Otter Entspannter Seehund Vorsichtiger Seehund Strait of Juan de Fuca (im Hintergrund das amerikanische Festland) Unterer Teil der höchsten Totems der Welt im Beacon Hill Park Dunstiger Blick zum 100 Kilometer entfernten Mount Baker (ca. 3.300 Meter, USA) Kunstvoll verschönertes Treibgut An Axel: Was wächst denn hier? Blick über die Strait of Juan de Fuca auf den amerikanischen Mount Olympus Die Ross Bay im Süden Victorias

12April
2017

Zuerst Chinatown, dann lost in Victoria

Nachdem der angesagte Regen für heute ausblieb, haben wir erst einmal Victorias Chinatown besucht. Es wurde im Jahre 1858 von chinesischen Einwanderern gegründet, die auf der Suche nach Gold waren, und von Arbeitern für die Eisenbahnen. Es ist das älteste Chinatown in Kanada. Sehr beeindruckend waren die engen Gassen, insbesondere die Gasse "Fan Tan Alley", die mit einer Breite von nur ca. 1,35 Metern weltweit zu den engsten Straßen gehört. Die historischen Häuser sind liebevoll restauriert und in den kleinen Läden wird kein "Nippes", sondern individuelle Kunst oder Kleidung verkauft. 

Anschließend gingen wir kurzentschlossen zu einer Autovermietung, um uns zur Südwestküste Victorias aufzumachen. Da Martin ein "eingebautes Navi" im Gehirn hat, auf das wir uns meistens verlassen können, verzichteten wir also auf die Kosten für ein Navi im Auto. Und so irrten wir ungefähr eine Stunde umher, bis wir den richtigen Weg aus der City gefunden hatten. Letztendlich reichte die Zeit aber noch, um bis zur Esquimalt Lagune zu fahren und die Natur auf uns wirken zu lassen. Wir können uns an der Kombination Meer und hohe Berge einfach nicht sattsehen.

Chinatown rund um Victorias Pandora StreetEnge Gassen im ältesten Chinatown in Canada Moderne Geschäfte im alten Gemäuer Eine kleine Hinterhofidylle Und noch ein schmaler Durchgang Straßenbäume in Downtown Victoria An der Esquimalt Lagoon - Blick über die Strait of Juan de Fuca Die Landseite der Esquimalt Lagoon 

13April
2017

Straßenkunst, Wasserflugzeuge und unbeachtete Kirschblüten

Welch ein Glück! Auch heute blieb der vorhergesagte Dauerregen aus. Und so ließen wir uns noch einmal durch Victoria treiben, weil sich in dieser Stadt vieles draußen abspielt. An fast jeder Ecke gibt es Straßenmusiker. Von Rock und Reggae bis hin zu Harfenklängen ist alles zu hören. Die junge Kunst- und Kulturszene ist überall zu spüren. Zum Stadtbild gehören aber auch sehr, sehr viele Obdachlose. In dieser Dichte haben wir so viele obdachlose Menschen - vor allem auch ältere - noch in keiner Stadt gesehen. Soziale Probleme scheinen hier sichtbar zu werden.

Zum Abschluss des Tages zog es uns noch einmal ans Wasser und wir machten einen Spaziergang am Westsong Walkway. Hier beobachteten wir nicht nur startende und landende Wasserflugzeuge, sondern auch viele schöne Vögel. Die völlig unbeachteten blühenden Kirschbäume hierzulande ließen uns nach dem Sakura-Spektakel in Japan jedoch fassungslos zurück ;-).

Unser Appartement in einem ehemaligen Kontorhaus in Downtown Victoria Karte von Vancouver Island auf einer Hauswand Straßenmusikerin in Victoria Kleines Wassertaxi im Hafen Sakura in Victoria und keinen interessiert es ... Wasserflugzeug im Landeanflug Gelandetes Flugzeug im Hafen Kanadischer Kolibri Dachsammer, ein Singvogel (White-crowned Sparrow) Downtown Victoria mit Johnson Street Bridge

14April
2017

Großstadt-Feeling in Vancouver

Heute verließen wir Vancouver Island wieder, um noch ein paar Tage in Vancouver zu verbringen. Als wir am Nachmittag ankamen, hatten wir gleich das "Großstadt-Feeling". Mit dem "fahrerlosen" Skytrain ging es in die City mit ihren vielen Wolkenkratzern. Angekommen in unserem Hotelzimmer hatten wir den Eindruck, dass irgendetwas nicht stimmt. Es fühlte sich an, als hätten wir Gleichgewichtsstörungen. Nach kurzer Zeit stellten wir dann aber fest, dass der Boden des Hotelzimmers "abschüssig" war. Runde Gegenstände kulllern rasant von einer Wand zur anderen. Dann wollen wir mal hoffen, dass wir heute Nacht nicht aus den Betten rollen ...

Nach dem Einchecken schlenderten wir zum historischen Stadtteil "Gastown". Der Name stammt vom britischen Siedler "Gassy Jack" Deighton, der hier 1867 das erste Lokal eröffnete. Es sind zwar noch einige schöne alte Gebäude erhalten und man kann sich das berühmteste Wahrzeichen des Stadtteils, eine Dampfuhr, anschauen, aber ansonsten hat sich uns der vermeintliche Charme dieses Viertels nicht erschlossen. Es gibt unzählige Souvenirshops mit Massenware. Also strebten wir mal wieder nach Höherem und fuhren auf das Dach des Habour Centre, einem 130 Meter hohen Bürogebäude mit Aussichtsplattform, dem sogenannten Vancouver Lookout. Von dort kann man sich wunderbar einen 360-Grad-Blick über die Millionenmetropole verschaffen. 

Nach dem ersten Schnuppern der Großstadtluft gingen wir in eine Sports Bar zum Essen und hatten viel Spaß dabei, mit den Kanadiern ein Eishokeyspiel der Montreal Canadiens gegen die New York Rangers anzuschauen. Die Stimmung war großartig und das kanadische Team schaffte in den letzten zehn Sekunden noch den Ausgleich. Ein guter Tagesabschluss.

Abschied von Vancouver Island Skyline von Vancouver Moda Hotel in Vancouver Der Fußboden unseres Hotelzimmers sackt deutlich nach links ab (!) Downtown Vancouver Bei Jugendlichen beliebte Straße für Selfies und Photo Shootings Blick über die Gleise auf den Hafen und auf North Vancouver Dampfuhr in Vancouvers ältestem Stadtteil Gastown Altes Gebäude am Rand von Gastown Der Vancouver Lookout Ausblick vom Lookout Blick nach Osten Richtung Coquitlam und Surrey Downtown Vancouver Die Holy Rosary Cathedral im Hochhaus-Dschungel Blick auf den Stanley Park und die Lions Gate Bridge

15April
2017

Ein Tag am Wasser

Der `False Creek` - der falsche Bach - ist ein rund zwei Kilometer langer Meeresarm. Er trennt das Stadtzentrum vom restlichen Stadtgebiet und lädt zum Flanieren am Wasser ein. Im westlichen Teil liegt die Halbinsel Granville Island, die wir heute als unser erstes Ziel auserkoren hatten. Wir setzten mit einer der Mini-Fähren über und kamen in ein quirliges Viertel mit Markthallen in ehemaigen Fabrik- und Lagergebäuden, mit Ateliers und Galerien. Außerdem ist die Kunsthochschule "Institute of Art and Design" auf der Halbinsel angesiedelt, die viele Künster aus der Umgebung anlockt. Besonders beeindruckend war das Kunstwerk `Giants` der brasilianischen Künstlergruppe OSGEMEOS (Gustavo and Otávio Pandolfo). Es entstand im Rahmen der Vancouver Biennale auf sechs Silos der HeidelbergCement.  

Wir spazierten weiter bis zum Kitsilano Beach, wo sich zumindest die Hunde schon mal ein Bad im Meer gönnten. Bei zehn Grad Außentemperatur war es den Zweibeinern noch zu kalt. Von dort ging es mit der Fähre wieder auf die Seite des Stadtzentrums. Wir spazierten am Ufer entlang zurück in die City und beobachteten dabei das bunte Treiben der Kajak-Fahrer und Stand Up Paddler auf dem False Creek. In der Granville Street trafen wir dann noch auf Laura-Kay, auf YouToube bekannt als Vancouver Duck Lady. Sie ist eine Art Wahrsagerin, die ein besonderes Verhältnis zu "magisch begabten Enten" hat. 

Die Granville Street Bridge Der Public Market auf Granville Island Abwechslungsreiche Angebote an den Ständen in der Markthalle Falknerin auf Granville Island 'Giants' - Kunstwerk der brasilianischen Gruppe OSGEMEOS auf Silos von HeidelbergCement Blick auf Yaletown und die Burrard Street Bridge Die Burrard Street Bridge Der Kitsilano Beach Kitsilano Beach mit Downtown Vancouver und dem verschneiten Grouse Mountain Burrard Street Bridge und Granville Street Bridge Standup Paddler auf dem False Creek Möwe mit ihrem Abendessen False Creek und Science World im Hintergrund 'Vancouver Duck Lady' - ein Stadt-Original auf der Granville Street

16April
2017

Eine Radtour durch Vancouvers Stanley Park

Der Stanley Park ist mit einer Größe von rund 400 Hektar der drittgrößte Stadtpark Nordamerikas. Da rund 200 Kilometer Spazierwege durch den Park führen, entschlossen wir uns, Fahrräder auszuleihen. Beim Fahrradverleih wurden wir erstmal darauf hingewiesen, dass man in Vancouver zwar Marihuana und Alkohol auf offener Straße zu sich nehmen dürfe, aber auf keinen ohne Helm Fahrrad fahren. Der Polizist, der sich zufällig auch im Laden befand, bestätigte das. Also Helme auf und los!

Die Stadt hat ein wirklich ausgeklügeltes und gutes Wegesystem, das Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern eindeutig die jeweiligen Bereiche zuweist. Zunächst sind wir den Uferweg "Seawall" entlang gefahren, der den Stanley Park umrundet. Von dem Rundweg bieten sich schöne Blicke auf den Hafen, die Skyline und die Strände der English Bay. Da sich aber am heutigen Ostersonntag sehr viele Menschen auf dem Weg tummelten, fuhren wir in den Park hinein und durch den wunderschönen Wald zum Beaver Lake. Nach kurzer Zeit trafen wir kaum noch Menschen und konnten die Natur mit ihrer großartigen Vogelwelt beobachten. Und endlich sahen wir nun auch in Kanada zum ersten Mal unsere geliebten Eichhörnchen! Damit haben wir bisher in jedem Land unserer Reise welche sehen können. Natürlich gibt es im Stanley Park auch gestaltete Bereiche, wie den Rosengarten und Flächen für Sport und Spiel. Dieser Park hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Start unserer Fahrradtour zum Stanley Park Blick auf North Vancouver und Grouse Mountain Downtown Vancouver mit dem Lookout Totems im Stanley Park Burrard Inlet mit der Lions Gate Bridge Der Siwash Rock Third Beach im westlichen Stanley Park Der idyllische Beaver Lake Unbekannte Pflanze am Uferrand (... ein Fall für Axel) Eine Wood Duck (Brautente) Ein red-winged Blackbird (Rotschulterstärling) Ein Black Squirrel Sakura im Stanley Park Ein Grey Squirrel Blick über die English Bay Das Kunstwerk 'A-maze-ing Laughter' (von Yue Minjun, 2009) im Morton Park Urban Gardening in Vancouvers Nelson Park

18April
2017

Lima - das Highlight heißt Laura!

Nach einer fast 24-stündigen Anreise von Vancouver über Toronto nach Lima, hatten wir heute zunächst nur ein Ziel: das Wiedersehen mit unserer Tochter Laura, die in Lima gerade ein Semester studiert! Es war großartig, sie nach den vielen Wochen wieder in die Arme zu schließen. Zu Weihnachten hatten wir von ihr eine Stadtführung in Lima geschenkt bekommen, mit der wir heute gleich anfingen. 

Bei 25 Grad hängten wir unsere Fleece endlich mal wieder in den Schrank und machten uns in leichter Hose und T-Shirt auf den Weg. Laura lotste uns durch die Altstadt und wir besichtigten schöne Plätze, Kirchen und Paläste und bestaunten die beeindruckenden Bauten aus der Kolonialzeit. Im Hintergrund waren immer mal wieder die Berge rings um die Stadt zu sehen. Besonders schön sind auch die kleinen und großen Parkanalagen im Zentrum Limas. Im Park el Campo de Marto konnten wir Tänzern beim Üben ihrer Choreographien zugucken. 

Zum Abschluss gingen wir peruanisch essen. Und da unsere Tochter uns erklären konnte, was sich hinter den Namen der Gerichte verbarg, bekamen wir alle etwas Leckeres auf den Teller. 

Familienzusammenführung in LimaPlaza de Armas mit Regierungspalast im Zentrum von Lima Blick von der Plaza de Armas auf den Berg San Cristobal Catedral de Lima Eine Straße neben dem Regierungspalast Typisches Haus im spanischen Kolonialstil Straße im Zentrum Limas Auf der Plaza San Martin Denkmal auf der Plaza Grau für den peruanischen Marinehelden Don Miguel Grau (19. Jahrhundert) Verkehrspolizistin auf einer großen Kreuzung K-Pop-Tanzversuche im Park El Campo de Marto Peruanischer Volkstanz im Campo de Marto Sonnenuntergang im Park

19April
2017

Am Meer entlang nach Miraflores

Unsere Unterkunft liegt in San Isidro, einem sehr sicheren Stadtteil Limas. Also entschlossen wir uns heute, zu Fuß zur Küste und dann weiter in den Stadtteil Miraflores zu gehen. Man kann sich in Lima sehr gut zurechfinden, da die Straßen oft im Schachbrettmuster angelegt sind. Der Weg entlang der Küste führte uns immer wieder durch kleine, schön angelegte Parks. Entlang des Küstenweges gab es aber auch Anlagen für Mountain-Biker und Skater. Von einer kleinen Tribüne aus konnten wir den jungen Menschen bei ihren halsbrecherischen Übungen zuschauen und waren von ihrem Können sehr beeindruckt. Zwischendurch gönnten wir uns aber immer wieder einen Blick auf das Meer und die vielen Surfer, die auf die perfekte Welle warteten. Die Strände Limas sind nicht wirklich schön aber der Kontrast von Meer, Strand, Schnellstraße, grünen Hängen und Hochhäusern ist einfach faszinierend. Sehr lustig sieht es aus, wenn ein Verkehrspolizist die Autos auf der Schnellstraße anhält, um hippe Surfer mit ihren Brettern über die Straße an den Strand zu lassen.

In Miraflores ließen wir uns durch die Straßen treiben und besuchten den Parque Kennedy. Viele Menschen verbrachten dort ihre Mittagspause und verliebte Pärchen flanierten auf den Wegen. In den Bäumen saßen Kolibris und Papageien und "krächzten" um die Wette. Besonders auffällig aber waren die vielen, vielen Katzen im Park, die zu den Füßen der auf den Bänken sitzenden Besucher lagen, um die Beine streunten oder in einer Astgabel dösten. Ein Parkwächter erklärte uns dann, dass viele Straßenkatzen in den Parks von Miraflores ihre Heimat haben und dort auch gefüttert werden. Angeblich kann man sich auch eine Katze mitnehmen und adoptieren. Martin war froh, dass wir so weit von der Heimat entfernt sind ;-).

Blick aufs Meer im Stadtteil San Isidro Die nördliche Pazifikküste Limas Parkgärtner bei der Mittagspause Eine Skater-Anlage im Stadtteil Miraflores Blick auf den Parque Tres Picos Kieselstrand bei Miraflores; im Süden der hohe Morro Solar im Stadtteil Chorrillos Ina testet das Wasser des Pazifik Surfer vor Miraflores Das Edelrestaurant La Rosa Nautica Der hohe Küstenhang bei Miraflores Ein schöner Krebs Eine Inkaseeschwalbe Parque Juan C. Carossio Am Malecon Balta in Miraflores Eingang in den Parque John F. Kennedy Im sogenannten 'Katzen-Park' Einer der Parkbewohner Die Kirche Virgen Milagrosa und das Rathaus von Miraflores Statue des Erzengels Michael, Limas Stadtpatron; dahinter die Kirche Santa Maria Reina

20April
2017

Von der Päpstlichen Universität ins alternative Viertel Barranco

Heute hat Laura uns vormittags mit in ihre Uni, die Pontificia Universidad Católica del Perú (PUCP), mitgenommen. Es ist die erste und älteste private Universität in Peru. In diesem Jahr feiert sie 100-jähriges Bestehen. Der Campus ist sehr schön, mit parkähnlichen Bereichen, Cafés und imposanten Gebäuden. Eine Besonderheit sind die Rehe auf dem Unigelände. Sie waren bereits da, als es noch keine Universität gab und genießen bis heute "Bleiberecht". Außerdem befindet sich auf dem Campus die Ausgrabungsstätte "Camino Inca". Das Unigelände ist so groß, dass wir uns in den rund eineinhalb Stunden nur einen Teil anschauen konnten. Rund 30.000 Studentinnen und Studenten besuchen die PUCP.

Am Nachmittag schauten wir uns die Huaca Huallamarca an, eine pyramidenartige Begräbnisstätte aus der Zeit vor den Inkas, die mitten in der Stadt liegt. Sie beherbergt ein kleines Museum zur Geschichte des Ortes und zu den Begräbnis-Ritualen. Ganz nach Martins Geschmack! Nach so viel Historie zog es uns zum Abschluss des Tages in das alternative Viertel Barranco. Der Taxifahrer - Taxifahren ist in Lima unglaublich günstig - zeigte uns auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel noch beiläufig das Wohnhaus des peruanischen Präsidenten.

Als wir in Barranco ausstiegen, hat uns der Ort sofort für sich eingenommen. Hübsche kleine Häuser, viele tolle Graffitis an den Wänden und schöne Ausblicke zum Meer. Barranco heißt Schlucht, und eine Schlucht direkt am Meer ist es, die von der Puente de los Suspiros, der Seufzerbrücke, überspannt wird. Unter der Brücke gibt es einen Abstieg Richtung Meer mit vielen kleinen Restaurants und Bars. Hier haben wir wieder die peruanische Küche genossen und den Sonnenuntergang über dem Meer bewundert.

Einfahrt zur päpstlich-katholischen Universität von Peru (PUCP) Institutsgebäude auf dem PUCP-Campus Das sehr grüne Universitätsgelände Ein Vermillion Flycatcher (Rubintyrann) Eines der Rehe auf dem PUCP-Campus Camino Inca - ein ausgegrabenes Inka-Relikt auf dem Campus Studentische Mittagspause im Grünen Die Huaca Huallamarca in San Isidro, eine uralte Begräbnisstätte, die später auch von den Inkas genutzt wurde Der Bestattungsstil: die Mumie ist in einen Sack eingenäht, obenauf eine hölzerne Gesichtsmaske Schädel einer Mumie aus der Huaca Huallamarca Die Pyramide liegt mitten in Limas Stadtteil San Isidro In Barranco, dem 'angesagten' Stadtteil Limas Wandgemälde in Barranco 'Affen im Weltraum' Noch ein Wandbild ... Blick auf die Küste bei Barranco Sonnenuntergang beim Abendessen Die 'Seufzer-Brücke' in Barranco Der zentrale Platz des Stadtteils

21April
2017

Das fünfte Eichhörnchen, Fische streicheln und Eiswürfeleinsatz

Der heutige Auftrag lautete: ein Eichhörnchen in Lima finden. Bisher haben wir in jedem Land unserer Reise welche gesehen, nur Peru fehlte noch. Also gingen wir in den Parque el Olivar mit vielen schönen alten und knorrigen Olivenbäumen. Aber kein Eichhörnchen weit und breit. Dafür gab es einen Teich mit Fischen und Schildkröten der besonderen Art. Ein Parkwächter sprach uns an und gab zu verstehen, dass die Fütterung der Fische und Schildkröten anstünde. Er zeigte, wie es geht, und so fütterte Ina das erste Mal eine Schildkröte. Die Fische sammelten sich auch und wurden vor der Fütterung erst einmal gestreichelt. Das hatten wir bisher noch nie erlebt und es bleiben leise Zweifel, ob die Fische nur bleiben, weil sie Hunger haben. Zum Abschluss bedankte sich der Parkwächter für die Mithilfe und drückte uns die Hand.

Als unsere Mägen zu knurren begannen, setzten wir uns in ein Straßencafé und beobachteten das urbane Treiben. Und dann war es plötzlich da: "unser" Eichhörnchen! Es hüpfte von einem Baum über eine Stromleitung zum nächsten. Damit haben wir die putzigen Nager in fünf Ländern auf vier Kontinenten gesehen. Das wäre ein würdiger Tagesabschluss gewesen. Aber im Hotelzimmer ist Ina auf der Suche nach einem Netz mit dem Tablet in der Hand ausgerutscht und ungebremst auf das linke Bein gefallen. Und zum ersten Mal waren wir froh über die Eiswürfel in der Minibar! Ansonsten werden sie von uns verschmäht, da sie meistens aus Leitungswasser gemacht werden und immer eine Durchfallgefahr darstellen. Jetzt kühlen sie das Knie, damit die Entdeckungstouren morgen weitergehen können. Und das Tablet hatte Ina im Fallen hochgehalten! Ihm ist nichts passiert :-). 

Im Parque El Olivar in San Isidro Die Laguna de Novios im Parque El Olivar Weiße Taube beobachtet die Fütterung der Fische Auch eine Schildkröte hat Hunger Knorrige Olivenbäume Die Laguna central de Olivar Die Huaca Pucllana im Westen von Miraflores (Lima-Kultur um 500 n.C.) Millionen von Lehmziegeln bilden die Pyramide Vertikale Wandbegrünung in San Isidro Obstverkäufer in Limas Diplomatenviertel Endlich auch in Peru entdeckt: Eichhörnchen unterwegs Eisbeutelbehandlung nach abendlichem Sturz

22April
2017

Markttreiben, Katakomben und der Erzbischof von Lima

Wer glaubt, Lima "klappert" man in ein, zwei Tagen ab und dann hat man die schönsten Sehenswürdigkeiten gesehen, verpasst vielleicht einiges Spannendes. Wir hatten heute bereits unseren fünften Tag in der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt Perus und sind froh, dass wir am Ende unserer Reise noch einmal für ein paar Tage herkommen werden. Heute waren wir noch einmal im historischen Stadtzentrum im Mercado Central rund um die Avenida Abancay. Es ist unglaubliches Treiben in Markthallen, aber auch in den Straßen. Ob Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Hygieneartikel, Schuhe, Maßanzüge ... es gibt alles, was man zum Leben braucht - oder eben auch nicht ;-). 

Anschließend nahmen wir an einer Führung im Kloster San Francisco teil. Limas wichtigste religiöse Anlage aus dem 17. Jahrhundert ist ein wunderbares Beispiel für die Kolonialarchitektur in Lateinamerika. Und im Inneren raubt es einem fast den Atem. In der weltberühmten Bibliothek des Klosters erfüllen meterhohe Bücherregale den Raum. Die Sammlung besteht aus über 25.000 Werken und einige sehr alte Bücher reichen sogar vor die Zeit der spanischen Kolonisierung zurück. In einem anderen Saal ist ein Fresko des Letzten Abendmahls zu sehen. Diese Version zeigt die Apostel beim Essen von cuy (Meerschweinchen), einem typisch peruanischen Gericht. Hier wurde die Szene in den örtlichen Kontext gestellt. Ein besonderes Highlight waren die Katakomben, die sich einige Meter unter der Erde befinden. Bis 1808 dienten sie als Friedhof. Etwa 70.000 Körper wurden in diesem riesigen unterirdischen Netzwerk zur Ruhe gebettet. Breite Schächte sind angefüllt mit Skeletten und Schädeln. 

Als wir auf dem Rückweg an der Catedral de Lima vorbeigingen, waren die Türen weit geöffnet. Das nutzten wir, um einen Blick hineinzuwerfen. Es wurde gerade eine Messe mit dem Kardinal und zugleich Erzbischof von Lima und Oberhaupt der Katholischen Kirche Perus für die Pfadfinder des Landes abgehalten. Die Kirche war bis zum letzten Platz mit Pfadfindern besetzt. Diese zufälligen Ereignisse auf unserer Reise sind immer besonders schön.  

Im Mercado Central in Lima Obst, Gemüse und Haushaltswaren Die Abteilung 'Cabritos' (Zicklein und Kitze) Gerupfte Hühner und diverse Eier In der Fischabteilung In den Straßen rund um das Marktgebäude Häuser im kolonialen Stil Eine Kirche im Marktviertel Congreso - das Parlament der Republik Peru San Cristobal mit den Armenvierteln an seinen Hängen Das beeindruckende Kloster San Francisco aus dem 17. Jahrhundert (UNESCO-Weltkulturerbe) In den Katakomben des Klosters (Gebeine von ca. 70.000 Toten) Peruanisches Radfahren Messe in der Catedral de Lima Kardinal Cipriani Thorne, der Erzbischof von Lima und Primas von Peru

23April
2017

Auf geht´s nach Arequipa

Heute ging es nun weiter zu unserem nächsten Ziel, nach Arequipa. Nur rund eineinhalb Flugstunden von Lima entfernt liegt die Stadt auf 2.300 Metern Höhe. Als wir am Nachmittag im Hotel ankamen, wollten wir eigentlich nur noch einmal kurz vor die Tür. Aber als wir dann ein paar Schritte gegangen waren, hatte uns die Begeisterung schon wieder gepackt. Auf der Plaza de Armas tobte das Leben und wir mussten uns einfach ein wenig unter die Leute mischen. Von überall erhascht man hier Blicke auf die drei Vulkane, die Arequipa umgeben, der höchste von ihnen, der Chachani, ist ein mächtiger Sechstausender. Viele der alten, historischen Gebäude wurden aus weißem Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs erbaut. Der Beiname „die weiße Stadt“, mit dem sich Arequipa schmückt, bezieht sich aber wahrscheinlich auf die hellere Hautfarbe der einstmals im Stadtzentrum lebenden spanischstämmigen Bewohner, die es den Indios verboten, in der Innenstadt zu leben. 

Bei einem leckeren Abendessen auf einer Teraza hoch über der Stadt haben wir noch einmal großartige Ausblicke genossen. Zu unserem Hotel inmitten der Altstadt von Arequipa hatten wir es nicht mehr weit. Der Bau ist über 300 Jahre alt und war einmal Wohnsitz des peruanischen Präsidenten Eduardo Lopez de Romana (Amtszeit 1899-1903). In dem schönen Gemäuer haben wir ein prachtvolles Zimmer.

Unser LATAM-Flug von Lima nach Arequipa Arequipa: Plaza de Armas mit Kathedrale; im Hintergrund der Vulkan Misti (5.822 m hoch) Ein Turm der Kathedrale mit dem Gipfel des 6.057 m hohen Vulkans Chachani Sonntagnachmittag auf der Plaza de Armas Springbrunnen und Häuser rund um die Plaza de Armas In den Gassen Arequipas Noch ein Blick über die Kathedrale hinweg auf die Vulkane Die Plaza de Armas bei Sonnenuntergang Die erleuchtete Kathedrale am Abend Und abends Rückkehr in unser bescheidenes Hotelzimmer (300 Jahre alt)

24April
2017

Ein schönes Kloster und ein bunter Markt

Ein absolutes Muss in Arequipa ist das Nonnenkloster Monasterio Santa Catalina aus dem Jahre 1579. Das Gelände des Klosters erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 20.000 Quadratmetern. Es ist eigentlich eine "Stadt in der Stadt", die mitten im historischen Zentrums Arequipas liegt. Über zwei Stunden, die wie im Fluge vergingen, haben wir uns auf Erkundungstour begeben. Die verwinkelten Gassen der Anlage, die Kreuzgänge, die ehemaligen Kochstellen und Schlafräume der Nonnen machen einen Besuch des Klosters zu einem besonderen Erlebnis. Zurzeit leben noch etwa zwanzig Nonnen in einem nicht zugänglichen Seitenflügel, um als Klausurnonnen zu dienen und nie mehr in ihr Zuhause bzw. in die Außenwelt zurückzukehren.

Anschließend gab es dann das Kontrastprogramm: Die San Camilo Markthalle! Während Martin bei jedem noch so kleinen historischen Mauerrest in Verzückung geraten kann, kommt Ina an keinem Markt vorbei. Das bunte Treiben, das Feilschen um Waren, die exotischen Früchte, die undefinierbaren Essensangebote und die Gerüche sind jedes Mal von Neuem ein Erlebnis. Der Markt befindet sich übrigens unter einem von Gustave Eiffel errichtetem Stahldach.

Als wir dann unser Abendessen auf einer schönen Dachterrasse einnahmen, aß ein junger Mann am Nachbartisch ein gegrilltes Meerschweinchen. Der Kopf lag noch auf dem Teller ... Das war dann selbst für Martin als Fleischesser kaum zu ertragen. 

Die Kirche La Compania (erbaut 1590-1698) Goldenes Kunstwerk im Altarraum In Peru gilt: möglichst Schatten suchen ... Im Nonnenkloster Monasterio Santa Catalina (gegründet 1579, der hl. Katharina von Siena geweiht) Der Klosterhof Wandbilder unter den Arkaden des Klosterhofes Eingänge zu den einzelnen Zellen der Nonnen Blick durch einen Klostergang Die frühere Wäscherei Heutiger Garten anstelle des alten Klostergartens Brunnen mit Kuppel der Klosterkirche Die Pinakothek des Klosters Zyklus zur Erschaffung der Welt und zu Adam und Eva In der San Camilo Markthalle (Dachkonstruktion von Gustave Eiffel) Verkaufsstand mit uns unbekannten Produkten Gemüsestände unter anderem mit diversen Kartoffelsorten Straßenverkauf rings um die Markthalle Schreibdienstleistungen mit alter Schreibmaschine Ausblick beim Abendessen

25April
2017

Lamas, Berge und peruanische Gelassenheit!

Das Wetter meinte es mal wieder gut mit uns. Also beschlossen wir, einen Spaziergang in den Distrikt Yanahuara im Nordwesten von Arequipa zu machen, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt haben soll. Man kann zwar auch für wenig Geld mit dem Taxi hinfahren, aber wir lieben es, uns mit einem Stadtplan auf den Weg zu machen. Wie heißt es so schön: "Der Weg ist das Ziel". Und so haben wir auf dem Weg dahin in einer Grünanlage unsere ersten zwei Alpakas gesehen. Sie waren dort nicht, um Touristen zu begeistern - außer uns gab es auch keine -, sondern wurden schlicht als "Rasenmäher" eingesetzt.  

Der Platz von Yanahuara ist bekannt für seine Kirche, die im andalusischen Stil gebaut wurde und zum Kulturerbe Perus zählt. Vom Mirador, dem Aussichtspunkt des Platzes, hatten wir dann wirklich schöne Blicke über die Stadt und auf die Berge. Anschließend wollten wir dann noch in den Parque Selva Alegre, der ebenfalls nördlich des Zentrums liegt. Zu unserer Überraschung war der Park an diesem Nachmittag jedoch geschlossen und wir konnten nur einen Blick über den Zaun werfen. Wir waren nicht die einzigen, die vor verschlossenen Toren standen. Aber inzwischen haben wir uns an die peruanische Mentalität angepasst und haben das als Wink für eine Kaffeepause verstanden. Die Uhren ticken hier einfach anders. Mit unserer "typisch deutschen Pünktlichkeit" kommt man nicht weit. Vieles dauert einfach länger, Busse kommen irgendwann und der Kaffee häufig, wenn der Kuchen schon verdaut wird. Aber irgendwie ist das Leben so viel entspannter und am Ende klappt doch meistens alles. 

Der Rio Chili trennt Arequipas Altstadt von der Neustadt Haarwäsche am Flussufer Alpacas als Rasenmäher in öffentlichen Grünanlagen Die Kirche San Juan Bautista am Mirador de Yanahuara Kleiner Park am Mirador Der Vulkan Misti Und noch einmal, weil er so schön ist ... Der Parque Selva Alegre Fast schon deutsch: Rasen nicht betreten ;-) Demonstration von Minenarbeitern für gerechte Löhne Ein letztes Mal auf der Plaza de Armas Ein Truthahngeier auf den Dächern der Stadt Blick über die Dächer auf den Vulkan Picchu Picchu (5.665 m hoch) Ein 'Arequipena' Abschiedsbier mit Blick auf den Chachani

26April
2017

Auf der Interoceanica durch die Anden zum Titicacasee

Der heutige Tag stand uns etwas bevor. Es ging mit dem Bus von Arequipa sieben Stunden über die Anden nach Puno. Da seit einiger Zeit vor Überfällen auf Überlandbusse in Peru gewarnt wird, haben wir uns ein wenig mit gemischten Gefühlen auf die Reise gemacht. Wir hatten uns deshalb für ein sehr sicheres Busunternehmen entschieden, mit Videoüberwachung und verriegelten Türen. Und tatsächlich konnten wir die Fahrt dann doch genießen. Es ist einfach spannend, wie sich die Landschaft von Kilometer zu Kilometer verändert. Vor allem, da der Bus sich bis auf fast 4.500 Meter hochschraubt. Etwas befremdlich sind die vielen Kreuze am Straßenrand, die an Unfallopfer erinnern. Die Interoceanica, die Peru und Brasilien verbindet, ist wirklich mit Kreuzen gesäumt. 

Hat man Arequipa erstmal hinter sich gelassen, geht die Fahrt meist durch karge Landschaft. Selten sieht man kleine Siedlungen, dafür aber viele freilebende Lamas, wenn es mal etwas grüner wird. Im Hintergrund tauchen immer wieder schneebedeckte Berge auf und ab und an überquert der Bus eine Art Canyon. Wie unterschiedlich Kargheit doch sein kann. Und dann plözlich kommt der erste Blick auf den Titicacasee und wir sitzen glücklicherweise auf der richtigen Seite im Bus. Das ist wirklich ein schöner Anblick, gerade wenn man ihn von oben über die Stadt hinweg sieht. 

In Puno gingen wir nur noch etwas essen, da es Martin nicht so gut ging. Im Hotelzimmer war dann klar: Die Höhenkrankheit hat zugeschlagen, mit allem was dazu gehört. Glücklicherweise haben wir entsprechende Medikamente im Gepäck und eine Besserung ist schon spürbar. 

Unser Bus von Arequipa nach Puno (Cruz del Sur)Feldarbeiterinnen vor den Toren Arequipas Typische Geländeformationen im Hochland Frühere Unfallopfer auf der 'Interocenanica' (verbindet Peru und Brasilien) Lagunillas - mit 4.413 Metern der höchste Punkt der Fahrt Verlauf der 'Interoceanica' durch die Berge In Juliaca: Mädchen spielen Volleyball Das Ziel der Fahrt: Puno am Titicacasee Der große Titicacasee auf 3.812 Metern Blick über das Häusermeer Punos Der 8 Meter hohe 'Cristo Blanco' über Puno Blick aus unserem Hotelzimmer auf Punos Plaza de Armas und die Kathedrale Beim Abendessen - so langsam macht sich die Höhenkrankheit unangenehm bemerkbar ...

27April
2017

Puno, der Titicacasee und wilde Meeschweinchen

Martin hatte seine Höhenkrankheit heute weitgehend überwunden, so dass wir uns auf den Weg zum Titiacacasee machen konnten. Und der Anblick war atemberaubend! Das tiefe Blau des Sees, die Weite und dann auch noch blauer Himmel mit weißen Wölkchen, die sich im Wasser spiegeln. Mehr geht nicht? Aber ja doch: Am Ufer liefen wilde Meerschweinchen herum! Wer Ina kennt, weiß, dass das Glück damit vollkommen ist ;-). 

Da wir uns heute schonen wollten, machten wir einen Spaziergang über einen schön angelegten Weg entlang des Titicacasees und dann zurück zu Punos Kathedrale und zur Plaza de Armas. Auf dem Rückweg fielen uns wieder die vielen Häuser auf, die unten schon bezogen sind, obwohl das oberste Stockwerk noch nicht fertig ist und kein Dach hat. Laura hatte uns in Lima schon davon erzählt. Wenn Peruaner auf einem Stück Land ein Haus bauen, ziehen sie unten ein und lassen das oberste Stockwerk noch unfertig. Solange der Bau nicht abgeschlossen ist, können sie dort leben. Und nach fünf Jahren gehört ihnen dann das Grundstück, auf dem sie gebaut haben, und das oberste Stockwerk kann fertiggestellt werden. Das ist wahrscheinlich eine sehr vereinfachte Darstellung, aber so hat es Lauras Vermieterin ihr erklärt. 

Puno am Titicacasee Ein AndenblässhuhnWeiter blauer See unter weitem blauem HimmelAm Ufer des Sees leben wilde MeerschweinchenSchöne SpiegelungSchilfgras am TiticacaseeEine AndenruderenteEin Malecon führt im Bogen ein Stück durch den SeeDas peruanische Prinzip der unverputzten Häuser mit unvollendeten DächernZettelbörse für Wohnungen und JobsSchüler in Schuluniform warten auf den BusNoch einmal die Kathedrale von PunoWasserspeier an der KathedraleWarten auf der Plaza de ArmasHier geht's morgen für uns weiter ...

28April
2017

Mit dem Andean Explorer von Puno nach Cuzco

Um 7 Uhr standen wir heute früh schon auf dem Bahnhof von Puno, um in unseren Zug nach Cuzco "einzuchecken". Das Gepäck musste aufgegeben und die Online-Tickets geprüft werden. Dann durften wir in den sogennnten Andean Explorer einsteigen. Wir kamen uns vor wie in einem Film aus den 60er Jahren. Die ganze Ausstattung hatte den Charme vergangener Zeit, war aber in einem super Zustand. Fast elf Stunden Zugfahrt lagen vor uns und wir hatten unsere Bücher schon bereit gelegt. Aber wir haben nicht einen Satz gelesen. Viel zu aufregend war es, mit dem Zug durch wechselnde Landschaft, Städte und über Brücken zu fahren, vorbei an Lamas, Rindern, Eseln, Märkten und Kartoffelbauern. Es gibt übrigens keine beschrankten Bahnübergänge und einige Märkte finden auf den Gleisen statt. Kurz bevor der Zug kommt, wird die Ware schnell beiseite geräumt und wenn der Zug durch ist, alles wieder aufgebaut. Da der letzte Wagon am Ende eine offene Plattform hat, konnten wir alles wunderbar beobachten. Ansonsten lassen wir heute mal die Bilder sprechen.

Der Zug steht im Bahnhof Puno bereitDer schöne Abteilwagen Fahrt durch die Ebene des TiticacaseesDer blaugelbe Andean Explorer Durchfahrt durch Juliaca im Marktgedränge an und auf den GleisenAngler auf der Eisenbahnbrücke Folklore-Darbietung im Zug Weites Land ... Schöne Flusslandschaft Wolkenverhangene BergeRiesige Herden wilder Lamas Kurzer Stop in La Reya, dem höchsten Punkt der Fahrt (4.319 m) Nicht mehr als ein Kirchlein und ein HausNähere Begegnung mit einem Alpaca Weiter geht die Fahrt ... Grüne BergeFantastische Farben Bei der Kartoffelernte Eine Ortsdurchfahrt unterwegs Unbeschrankter Schienenübergang Ein Umzug in einer Ortschaft auf dem Weg Siedlung und Terrassenfelder Das unvermeidliche Selfie Eine letzte fabrige Impression der Fahrt

29April
2017

Cuzco - auf den Spuren der Inkas

Die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches konnten wir natürlich nicht ohne Laura erkunden, schließlich dreht sich ihr Studium darum. Also kam sie heute von Lima, um einige Tage mit uns zu verbringen. Wir machten uns gleich auf, das architektonische Stadtzentrum zu erkunden. Es wurde in den letzten Jahrhunderten kaum verändert und die Kultur der Inkas ist überall zu spüren. Sehr beeindruckt hat uns zum Beispiel die Mauer des ehemaligen Palastes des damaligen Herrschers Inca Roca. Die Mauer besteht aus riesigen Steinen, die fugenlos verblockt sind. Der berühmteste Stein hat zwölf Ecken. 

Aber nicht nur die Historie, die faszinierenden Bauwerke und Plätze hatten es uns angetan. Rund um die Stadt erheben sich die Andengipfel. Um uns einen Überblick zu verschaffen, gingen wir ins höher gelegene Viertel San Blas und tranken auf einer Dachterrasse eines Hostels einen Pisco Sour, das Nationalgetränk der Peruaner. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und auf die Berge. 

Auf dem Rückweg schauten wir noch in einem Laden mit typischer peruanischer Kleidung vorbei. Und es machte sich mal wieder bemerkbar, wie großartig es ist, wenn man die Sprache des Landes beherrscht. Laura kam mit den Verkäuferinnen schnell ins Gespräch und es wurde viel gelacht und gealbert. Und ehe wir uns versahen, hatten sie uns in Windeseile spaßeshalber mit peruanischter Tracht "geschmückt". 

Auf der Plaza de Armas in Cuzco Die Kathedrale von Cuzco Blick über die Plaza de Armas Hatunrumiyoc - Straße mit Inkamauern Die beeindruckende Mauerbautechnik der Inkas Im höheren Viertel San Blas Panoramablick auf Cuzco Ein Meer von Dächern und Kirchtürmen Hügel am Rande der Stadt Ein Ladenbesuch geriet außer Kontrolle ... bis hin zu einem Famiienanschluss Eine der Hunde-Gangs von Cuzco Blick an der Kathedrale vorbei auf die Iglesia de la Compania de Jesus Statue des letzten Inka-Herrschers Tupac Amaru Abendlicher Blick auf den Pachatusan (4.842 m)

30April
2017

Tag der Arbeit - in Cuzco ausnahmsweise am 30. April

Überraschenderweise haben wir heute, einen Tag vor dem 1. Mai, in Cuzco den Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit beigewohnt. Da sich die große Gewerkschaft in Cuzco in zwei unterschiedliche Strömungen aufgeteilt hat, zelebrierte die eine Gruppierung den Tag heute, während die andere morgen ihren Auftritt hat.  

Der Straßenumzug fand rund um die Plaza de Armas statt. Viele Berufsgruppen repräsentierten sich in ihrer Arbeitskleidung, trugen Schilder mit Forderungen vor sich her und wurden von den einheimischen Zuschauern bejubelt. Anschließend gab es aber auch einen folkloristischen Umzug mit andinischer Musik und prachtvoll gekleideten Tänzerinnen und Tänzern. Es war ein unbeschreiblich schönes Erlebnis, diesem Ereignis zuzuschauen. Eine feierlich-fröhliche Atmosphäre, mitreißende andinische Musik und Rhythmen, Hunderte von Tänzern in nicht stoppender Bewegung - der Umzug schien kein Ende zu nehmen. Beseelt und gut gelaunt schlenderten wir danach noch über den Markt San Pedro und durch Cuzcos Straßen.

Ein großer Umzug in Cuzco Auch Bergleute und Minenarbeiter sind vertreten Die Fahne aller indigenen Völker Lateinamerikas Arbeiter auf der Plaza de Armas Beginn des folkloristischen Umzugs unter den Regenbogenfahnen der Region Cuzco Tänzer im Umzug Vermummte Tänzer Folkloristische Trachten Auch Kinder sind dabei Tänzerinnen mit Masken Und noch mehr Vermummte Der Tross der Musiker Die peruanische Armee marschiert ebenfalls auf Marktfrauen am Markt San Pedro In der Markthalle San Pedro Oft zu sehen in Peru: bestens erhaltene VW Käfer Wandgemälde über die Geschichte der Inkas Iglesia de Santo Domingo