22April
2017

Markttreiben, Katakomben und der Erzbischof von Lima

Wer glaubt, Lima "klappert" man in ein, zwei Tagen ab und dann hat man die schönsten Sehenswürdigkeiten gesehen, verpasst vielleicht einiges Spannendes. Wir hatten heute bereits unseren fünften Tag in der Hauptstadt und gleichzeitig größten Stadt Perus und sind froh, dass wir am Ende unserer Reise noch einmal für ein paar Tage herkommen werden. Heute waren wir noch einmal im historischen Stadtzentrum im Mercado Central rund um die Avenida Abancay. Es ist unglaubliches Treiben in Markthallen, aber auch in den Straßen. Ob Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Hygieneartikel, Schuhe, Maßanzüge ... es gibt alles, was man zum Leben braucht - oder eben auch nicht ;-). 

Anschließend nahmen wir an einer Führung im Kloster San Francisco teil. Limas wichtigste religiöse Anlage aus dem 17. Jahrhundert ist ein wunderbares Beispiel für die Kolonialarchitektur in Lateinamerika. Und im Inneren raubt es einem fast den Atem. In der weltberühmten Bibliothek des Klosters erfüllen meterhohe Bücherregale den Raum. Die Sammlung besteht aus über 25.000 Werken und einige sehr alte Bücher reichen sogar vor die Zeit der spanischen Kolonisierung zurück. In einem anderen Saal ist ein Fresko des Letzten Abendmahls zu sehen. Diese Version zeigt die Apostel beim Essen von cuy (Meerschweinchen), einem typisch peruanischen Gericht. Hier wurde die Szene in den örtlichen Kontext gestellt. Ein besonderes Highlight waren die Katakomben, die sich einige Meter unter der Erde befinden. Bis 1808 dienten sie als Friedhof. Etwa 70.000 Körper wurden in diesem riesigen unterirdischen Netzwerk zur Ruhe gebettet. Breite Schächte sind angefüllt mit Skeletten und Schädeln. 

Als wir auf dem Rückweg an der Catedral de Lima vorbeigingen, waren die Türen weit geöffnet. Das nutzten wir, um einen Blick hineinzuwerfen. Es wurde gerade eine Messe mit dem Kardinal und zugleich Erzbischof von Lima und Oberhaupt der Katholischen Kirche Perus für die Pfadfinder des Landes abgehalten. Die Kirche war bis zum letzten Platz mit Pfadfindern besetzt. Diese zufälligen Ereignisse auf unserer Reise sind immer besonders schön.  

Im Mercado Central in Lima Obst, Gemüse und Haushaltswaren Die Abteilung 'Cabritos' (Zicklein und Kitze) Gerupfte Hühner und diverse Eier In der Fischabteilung In den Straßen rund um das Marktgebäude Häuser im kolonialen Stil Eine Kirche im Marktviertel Congreso - das Parlament der Republik Peru San Cristobal mit den Armenvierteln an seinen Hängen Das beeindruckende Kloster San Francisco aus dem 17. Jahrhundert (UNESCO-Weltkulturerbe) In den Katakomben des Klosters (Gebeine von ca. 70.000 Toten) Peruanisches Radfahren Messe in der Catedral de Lima Kardinal Cipriani Thorne, der Erzbischof von Lima und Primas von Peru