2017
Kyoto - vom Kimono-Verleih zum Blue Dragon Festival
Nachdem wir schon vor Monaten in Kyoto kein bezahlbares Zimmer mehr bekommen hatten, machten wir uns heute von Osaka aus auf, um eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans zu besuchen. Da die historischen Viertel eher am östlichen Rand der Stadt liegen, mussten wir vom Bahnhof aus mit dem Bus weiterfahren. Schon hier machten wir die Erfahrung, dass die Stadt vor Menschen überquillt. Rund 200 überwiegend Touristen warteten - natürlich halbwegs geordnet in einer Schlange - auf den gleichen Bus wie wir. Das Warten war aber sehr kurzweilig, weil man schnell mit anderen Menschen ins Gespräch kam.
Im historischen Viertel Gion fielen uns die vielen Frauen in Kimonos auf ebenso wie Männer in dieser Tracht. Es dauerte nicht lange, da sahen wir die ersten Läden, in denen man sich Kimonos ausleihen kann. Von der Kleidung bis zur Frisur und der richtigen Handtasche werden Interessierte komplett gestylt, um die geschichtsträchtige Stadt in nostalgischer Stimmung zu erkunden. Für uns war das keine Option, aber es scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen, und das sowohl bei Japanern, als auch bei westlichen Besuchern.
In den alten Vierteln Gion und Higashiyama drängten sich so viele Menschen, dass es uns fast den Atem raubte und wir leider nichts von der Atmosphäre der alterwürdigen Straßen und Häuser spürten. Für Besucher mit Angst vor Menschenmassen ist das gar nichts. Beim Kiyomizodera-Tempel (1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt) wurden wir dann jedoch vollends entschädigt. Auf dem Tempelgelände fand das Seiryū-e statt, das Blue Dragon Festival. Hierbei wird feierlich eine Drachen-Gottheit (Seiryu) geehrt, die die Stadt Kyoto vor Unheil und Schaden bewahren soll.