07April
2017

Currywurst statt Kobe-Rind

Eigentlich stand heute mal wieder ein Ausflug in die Natur auf dem Programm - wir wollten eine kleine Wanderung zu den Nunobiki Wasserfällen machen. Aber der Regen und die tief hängenden Wolken machten uns einen Strich durch die Rechnung. Also machten wir uns auf, nach Kitano Ijinkan, wo sich zahlreiche westliche Häuser befinden, die Ende der Edo-Zeit gebaut wurden. Für uns vielleicht nicht so spannend, aber Japaner, die häufig  in sehr engen Verhältnissen wohnen, schauen sich die Häuser, von denen viele besichtigt werden können, wohl gerne von innen an. Dort steht auch das „Wetterhahn-Haus“ von 1909 des deutschen Händlers Gottfried Thomas. 

Anschließend schlenderten wir etwas ziellos durch die Straßen und bestaunten erneut die Fußgängerüberwege großer Kreuzungen. In Japan haben wir es nämlich schon häufig erlebt, dass alle Autos aus allen Richtungen zeitgleich halten müssen und die Fußgänger und Fahrradfahrer nicht nur gerade, sondern auch diagonal die Straße queren können. Das scheint die einzige Möglichkeit zu sein, die Menschenmassen sicher über die Straßen zu bekommen. 

Als sich ein leichtes Hungergefühl breit machte, gab es für Martin die Alternativen, ein berümt-berüchtigtes, aber unfassbar teures Steak vom Kobe-Rind zu essen oder in Chinatown etwas Essbares zu finden. Und mit einem Mal standen wir unerwartet vor Japans einzigem CURRYWURST-LADEN! Ein Traum ging für Martin in Erfüllung ;-). Der Besitzer war sehr lustig und sprach einige Brocken Deutsch. Er schenkte uns einen Anstecker mit japanischer und deutscher Fahne und wir ihm zwei Luftballons mit Hamburger Aufschrift, die ich immer für kleine Kinder bei mir trage. Es war das Einzige, was wir aus der Heimat dabei hatten. Er pustete einen Ballon sofort auf und hängte ihn an einem Band in seinen Laden. Zum Abschluss sei erwähnt, dass Martin die Currywurst hervorragend geschmeckt hat. Und im Hintergrund lief "Applaus Applaus" von den Sportfreunden Stiller! Siehe auch www.currywurst.jp

Morgendlicher Blick aus dem Fenster: der Bergausflug fällt aus ... Kitano-Viertel in Kobe: alte europäische Häuser, hier das eines deutschen Händlers von 1909 Sakura in einem Shinto-Schrein in Kitano Blick auf Kobe Kreuzung mit Diagonal-Zebrastreifen Currywurst-Laden in Kobe-Motomachi, der einzige in Japan Geschenke-Austausch mit dem Besitzer des Ladens; links im Bild eine Currywurst mit Pommes Nankinmachi - das Chinatown von Kobe Die üblichen Produkte eines Shops in Chinatown