2017
Von Katzenhüten, Nationalisten und "verdrehten" Büchern
Bei 17 Grad und blauem Himmel ging es heute zum Zojoji Tempel, zum Tokyo Tower und über den Hibiya Park weiter zum Kaiserpalast und Ginza-Einkaufsviertel. Den Abschluss bildete der Sumidagawa-Fluss. Jeder Besuch war ein eindrucksvolles Erlebnis und wir konnten am Rande wieder interessante Entdeckungen machen.
Öfter schon ist uns aufgefallen, dass manche Japaner ein besonderes Verhältnis zu ihren Haustieren haben. So tragen die Hunde häufig liebevoll genähte und verzierte Deckchen um den Bauch. Heute jedoch sahen wir Katzen mit Hütchen, Hunde mit Pullovern, die in einem Kinderwagen durch die Gegend geschoben wurden, und einen Hund, der in einem Jutebeutel auf einem Motorrad mitgefahren ist.
Das schöne Frühlingswetter hat die Japaner heute mit Picknickdecke in die Parks gelockt. Manch einer hat es sich auch mit einem Buch auf einer Parkbank gemütlich gemacht. Dabei ist es sehr lustig anzusehen, dass sie ihr Buch in unseren Augen falschherum lesen. Sie beginnen das Buch also von hinten und und lesen Spalte für Spalte von oben rechts nach unten links.
Nachdem wir gestern am Yasukuni-Schrein schon nationalistische Aspekte Japans erkennen konnten, haben wir heute eine Kundgebung nationalistischer Patrioten erlebt, die auf dem Weg zur russischen Botschaft waren, um die Rückgabe der südkurilischen Inseln zu fordern. Die Polizei stoppte die lautstarke und mit traditioneller Militärmusik begleitete Demonstration schließlich.